Ängste, Panik, Trauma

Mit Angst- und Panikattacken konfrontiert zu sein ist die Hölle. Das habe ich durch viele Patienten und Klienten verstanden und auch in meiner eigenen Geschichte musste ich mich als junge Erwachsene damit auseinandersetzen. Du fühlst dich deiner Freiheit beraubt, weil die Angst überall lauern kann. Es fällt dir womöglich schwer, überhaupt vor die Tür zu gehen. Das Schlimmste ist wahrscheinlich die Angst vor der Angst, weil sie dich sogar in guten Momenten gebannt hält und es immer schwerer wird, überhaupt noch entspannen zu können.

Mit der Überwindung der Angstattacken ist es so: Je früher der Angstkreislauf durchbrochen wird, um so leichter gelingt der Ausstieg. Der Teufelskreislauf kann dann mit guter Hilfe manchmal sogar sehr schnell durchbrochen werden. In der therapeutischen Arbeit suchen wir zunächst darum, deine Ängste zu verstehen.

Wir erforschen:

  • Auf welche Weise die Angst an diesem Punkt deines Lebens Sinn macht. 

  • An welcher Stelle dringend (In der Angst geht es emotional um Leben und Tod) Veränderung notwendig ist.

  • Was der Körper braucht um die Anspannung zu senken.

  • Was die Seele braucht um angstfrei in Freiheit wieder durchatmen zu können.

Zudem analysen wir: 

  • Wie deine Angst neurobiologisch funktioniert.

  • Wie dein System diese Kette immer wieder in Gang setzt.

  • Mit welchen individuellen Maßnahmen der Kreislauf der Angst sofort unterbrochen werden kann.Ich unterscheide grundsätzlich, dass es reale und irreale Ängste gibt. Auch Trauma und dessen Folgen, gehört zum Angstspektrum.


Wenn du keine Zeit mehr verlieren willst, kannst du hier sofort Kontakt aufnehmen.


Die verschiedenen Arten der Angst

1. Irreale Ängste - Der Mensch fühlt sich bedroht, obwohl keine echte Bedrohung vorhanden ist. Dein Körper sendet jedoch „Lebensgefahr“ (Panikattacken).

2. Reale Ängste:

- Etwas ist aktuell tatsächlich bedrohlich.

- Aus der Vergangenheit tauchen Ängste auf, die damals real waren (Trauma)

- Aus der Zukunft tauchen existenzielle Ängste auf (Bewusstwerden von Tod und Vergänglichkeit, namenlose Angst, Sinnlosigkeit, spirituelle Krisen)

3. Diffuse Angst - Auch Angst als unbestimmtes Gefühl kann dir das Leben zur Hölle machen und sich wie eine dunkle Decke über dein Leben legen.

Diese Differenzierungen sind wichtig, um zu verstehen, was die Angst dir genau sagen möchte. Mit dem richtigen Ansatz kann dann die Angst durchbrochen und Entspannung und Freiheit zurück erlangt werden.


Der kluge Hilferuf von Körper und Seele

Ängste und Panikattacken weisen einerseits darauf hin, dass irgendetwas in unserem Leben auf eine Weise läuft, dass es uns tief im Inneren ängstigt und sehr bedrohlich anfühlt. Das können anhaltende immense Anforderungen von Innen (eigene Ansprüche, Perfektionismus) oder Außen (berufliche oder familiäre Anforderungen) sein. Eine Überlastung kann so weit voranschreiten, dass durch bestimmte hormonelle Marker, aufgrund eines über lange Zeit aufrecht erhaltenden Stressniveaus, plötzlich die Information Lebensgefahr aufsteigt und Ängste und Panikattacken auslöst.

Das muss man begreifen. Auch wenn wir vom Kopf her wissen, dass keine echte akute Lebensgefahr besteht, reagiert der Körper im Überlebensmodus. Im Tierreich fallen Tiere, wenn man sie dauerhaftem Stress aussetzt, tatsächlich irgendwann einfach tot um. Bei uns Menschen ist es anders. Wir gehen bei anhaltendem Stress zunächst einen Weg in die Krankheiten. Bedrohlich fühlt es sich für den Körper dennoch an, da er permanent überlastet ist und seine Funktionen nicht aufrechterhalten kann.


Die Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Nutzen in der Angstbewältigung

Der Ablauf einer Angstattacke hinterlässt Spuren im Gehirn, eine sogenannte neuronale Bahnung. Jedes Mal, wenn nun also dieses Angstgefühl auf dieselbe Weise erlebt wird, wird diese neuronale Bahnung verstärkt und ausgebaut. Aus einem Trampelpfad wird mit der Zeit eine Straße, vielleicht eine Autobahn. Das bedeutet, dass das Gehirn lernt immer schneller auf kleine Anzeichen zu reagieren und Panik auslöst.

Neben den notwendigen Veränderungen im Leben, ist es unterstützend und oft sogar notwendig, diese neuronalen Wege wieder abzubauen. Dem Gehirn die Angst also wieder zu verlernen, so dass die Sensibilität auf bestimmte Einflüsse wieder abgebaut wird.

Hierfür wird der Kreislauf der Angst insbesondere hinsichtlich der Auslöser untersucht und dann entsprechende Musterunterbrecher eingeübt. Diese Notfallmaßnahmen dienen dazu, aufkommende Panikattacken oder Ängste sofort bei Beginn zu unterbrechen, das Gehirn zu verwirren und zu einem Umlernen zu bewegen.

Diese Arbeit ist eine Ergänzung, welche in Kombination mit einer Stressreduktion im Leben sehr schnell und nachhaltig das Leben wieder ins Gleichgewicht bringen kann.

329 - Tenderpass.JPG

Trauma - Sonderfall der Angsterkrankung


Die Traumafolgestörungen gehören auch zum Gebiet der Angst, müssen jedoch mit besonderem Blick auf das Nervensystem behandelt werden.

Wenn du ein Trauma erlebt hast und dies nicht ausreichend verarbeitet ist, dann ist wahrscheinlich dein drängendes Problem wieder sicher im Hier und Jetzt bleiben zu können. Denn die Vergangenheit holt dich immer wieder ein. Die Angst ist überall. Sogar wenn du mit dem Verstand diesen Teil deiner Geschichte verarbeitet hast, kann es sein, dass dein Körper dir nicht folgen will und dich immer wieder mit Angst, Panik oder Bildern aus der Vergangenheit überflutet.

In der Traumaarbeit arbeite ich immer mit Blick auf die Ressourcen und das autonome Nervensystem. Wenn ein Trauma passiert, verlassen wir unser Toleranzfenster und erleben Hilflosigkeit und Ohnmacht. Dabei springt unser ältestes Areal im Gehirn an, das Stammhirn, das unsere Überlebensmodi steuert. Hier enstehen in Sekundenschnelle Kampf- und Fluchtreflexe oder auch Erstarrung. Diese Überlebensmuster sind wichtig. Und in vielen Fällen bewegt sich das System mit der Zeit da wieder heraus. Es reguliert sich selbst zurück. Wenn dies nach sechs Monaten nicht geschehen ist, sprechen wir von Traumafolgestörungen, der Posttraumatischen Belastungstörung. Dann braucht der Körper Hilfe um aus dem Überlebensmodus wieder herauszufinden.


In der Traumatherapie gehen wir zunächst auf die Gegenseite des Traumas und finden heraus:

  • Was gibt es Gelungenes in deinem Leben?

  • Wie fühlt der Körper sich gerade an?

  • Wo ist es angenehm? Wo ist es sicher?

Danach erforschen wir:

  • Was braucht der Körper, um aus der Erstarrung oder der Überaktivierung herauszukommen?

  • Welche Bewegung ist im System gespeichert, die noch nicht zu Ende gekommen ist?

Es werden die Bedingungen hergestellt, die eine Selbstregulation des Nervensystems in Gang setzen.

Weit weg von Überforderung bewegen wir uns in kleinen pendelnden Bewegungen immer wieder von den Ressourcen in Richtung des traumatischen Stresses und integrieren so das überfordernde Erleben in deinen Lebensstrom.


Mit der Aktivierung der Selbstregulation des Körpers:

  • verringert sich die innere Anspannung

  • kommt das System aus der Instabilität zurück zum sicheren Halt

  • befreit sich der Körper aus der Erstarrung

  • verlässt die innere Welt das Chaos hinein in eine neue Ordnung

  • verschwindet das Gefühl der Hilflosigkeit und du erlangst wieder Kontrolle über dich selbst

  • ist es endlich wieder möglich sicher im Hier und Jetzt zu bleiben.


Die Drei Phasen jeder Traumaarbeit:

1.Stabilisierung

Positive Erlebnisse aktivieren (die Ressource ausbreiten)

2.Traumaexposition

Pendeln zwischen positiven Erlebnis (Ressource) und Belastung.

3.Integration

Rückkehr ins Hier und Jetzt. Entladungen des Körpers können entstehen. (Selbstregulation)

Diese Phasen wechseln sich immer wieder einander ab solange, bis das Ereignis ohne emotionale Überflutung in die eigene Biographie eingeordnet werden kann. Das es also einfach als ein Teil deiner Geschichte dazu gehören darf, aber zur Ruhe gekommen ist.

Für diesen Prozess verwende ich die Methodik des Pendelns aus dem ‘Somatic Experience’. Im Fokus steht das Nervensystem, dass ebenfalls begreifen muss, dass das Geschehen vorüber ist und der Körper aus der Erstarrung kommen kann. Denn einzig der Kopf kann das Trauma nicht verarbeiten. Das ganze System, der Körper mit seinen Muskeln, das Nervensystem bis zum Stammhirn muss verstehen, dass es jetzt vorbei ist. Festgehaltene Bewegungen  und Gefühle können sich dann lösen und die innere Anspannung reduziert sich wieder.